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Ich wollte gerade in die Kantine gehen, als ich zwei verpaßte Anrufe auf dem Handy entdeckte.

12.08 Uhr und 12.11 Uhr - Stralsund hat gerufen. Stralsund? Da war doch was... der Onkologe redet doch immer von Stralsund? Ich ruf mal besser zurück.

Es war der Professor selber, der mich am 12.12. an der Leber operieren möchte. Die Lunge wird zur Zeit nicht als lebensbedrohlich angesehen, die Leber hingegen schon. Die Metastasen, die am Rand liegen, sollen weggeschnitten werden. Die zentralen Metastasen in der Mitte werden punktiert und mit Hitze zerstört. Das nennt sich wohl Mikrowellenablation. Wenn alles gut läuft, bin ich vor Weihnachten wieder zuhause.

Die Chemo am Mittwoch soll nicht mehr stattfinden, damit die OP möglich ist.

Zwei Probleme gibt es noch. Die Thrombose im Oktober macht alles nicht einfacher. Ich muß tatsächlich bis zur OP (und auch danach) weiter Clexane spritzen, weil ich sonst eine Lungenembolie bekomme. Wie das gehen soll, wenn der Betriebsarzt aufgrund der Blutungsgefahr nichtmal die Grippespritze setzen wollte, verstehe ich nicht. Der Professor meinte aber, das bekommt er hin.
Und das Stoma, das direkt auf der alten Lebernarbe liegt, die nun wieder aufgemacht wird, liegt irgendwie im Weg. Bei der Gelegenheit wird also das Stoma zurückverlegt. Plötzlich und unerwartet. Es muß nur nochmal "hinten reingeguckt werden", um zu prüfen, ob alles gut verheilt und dicht ist. 

Der Anruf hat mich irgendwie überrascht. Den mußte ich erstmal verarbeiten. Uff.

Der Gedanke an eine dritte große Bauch-OP macht mich nicht wirklich glücklich. Wieder wie ein Maikäfer auf dem Rücken liegen und diese fiesen Schmerzen haben... nicht lustig! :-(
Dazu kommt noch, das unter Blutgerinnungsmitteln keine Schmerzpumpe möglich ist. Die Gefahr einer Einblutung und eines Querschnitts beim Periduralkatheter ist einfach zu groß. Scheixxe.

Und dann sagte der Professor noch: "so wie der Onkologe sie geschildert hat..."
Ich: "Moment! Jetzt will ich aber wissen, was er gesagt hat."
Professor lachte: "Er hat sie als Frau in gutem Zustand beschrieben, die aktiv ist und alles macht.
Ich: "Na, okeee."


Zweiter Lacher.
Professor: "Was wiegen Sie denn?"
Ich: "Moment, da muß ich erstmal meine Bürotür zumachen!"
Er prustet und antwortet dann mit einem... "Respekt!"

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