116. Tag (40. Tag korrigiert) - 3133g
Mutti ist heute morgen ganz entspannt nach Kiel gefahren, weil sie ja dachte, sie könnte mich rund um die Uhr ohne Einschränkungen besuchen, um dann festzustellen, das ich gestern abend auf die Intensivstation verlegt wurde.
Leider hatte man völlig vergessen, das ich Eltern habe, die vielleicht gerne wüßten, was mit mir ist.
Mutti ist etwas sauer geworden und hat sich tierisch aufgeregt. War aber wohl kein besonders souveräner Auftritt; jetzt hält man sie wahrscheinlich für eine dieser hysterischen Mütter ! Jedenfalls war ihr Besuch dann aufgrund der 2-Stunden Besuchszeit deutlich verkürzt.
Keiner weiß genau was los ist, aber ich hatte abends deutliche Anzeichen einer Herzinsuffizienz und habe 3x so schnell wie normal geatmet. Deshalb hat man mich verlegt und wieder mit einem CPAP versorgt. Über den Perfusor erhalte ich Dormicum®, einen Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine, der in der Intensivmedizin zur Sedierung (auch Sedation, v. lat. sedare, „beruhigen“ eigentlich „sinken lassen“) benutzt wird. Ist also ein Beruhigungsmittel oder Sedativa (Singular Sedativum).
Ich sehe aus wie der Tod auf Latschen. Super !
Heute Abend wird mein Fall beraten, wobei der OP-Termin für Freitag aufgrund anderer dringender Fälle wohl eher gekippt wird.
Außerdem könnte es sein, das ich mir einen Magen-Darm-Virus eingefangen hatte, denn ich hatte morgens ekeligen Durchfall.
Um 18.30 Uhr hat Mutti nochmal mit Kiel telefoniert. Ich habe den ganzen Tag geschlafen und bin eben erst wach geworden. Wach strengt mich das Atmen sehr an und ich pumpe heftig.