Mein HB-Wert war noch nie toll. Schon beim Blutspenden kratzte er immer an der 12. Das er jemals höher als 12,5 war, erinnere ich nicht. Unter 12 durfte ich nicht spenden und Eisentabletten hab ich nie vertragen. Kurz vor der Krebsdiagnose lag er unter 12 und kam nicht wieder hoch und nach den Operationen 2017 war er deutlich unter 10, so daß im Krankenhaus das erste Mal das Wort "Bluttransfusion" fiel.
Trotz Vitamin B12 und Epo-Spritzen ist der Wert nun innerhalb eines Monat von 8,5 auf 6,5 abgerutscht. Der Onkologe war entsetzt und meinte, so kann er mich nicht ins Wochenende entlassen. Ein niedriger HB-Wert alleine macht keinen Herzinfarkt, in der Gesamtschau bei mir aber schon durch die dauerhafte Sauerstoffunterversorgung.
Demgrunde nach ist es so, als würde ich ohne Sauerstoffgerät auf einem 4000er rumklettern, z.B. dem Mont Blanc. Da ist die Luft ganz schön dünn.
Der Arzt fragte, wie ich mich denn fühlen würde? Ich könne überhaupt nicht leistungsfähig sein und müsse total schlapp und müde sein.
Naja, müde bin ich schon. Immer. Aber wer will da nach 10 Jahren mit Ole und seinem Schlafrhythmus sowie mancher durchkackten Nacht noch sagen können, wo die Müdigkeit herkommt?
Und meine Kondition ist schlecht. Definitiv. Find ich aber eigentlich nicht verwunderlich. Kein Training, Übergewicht, dann das letzte Jahr...
Lange Rede - kurzer Sinn: Freitag gibt es eine Bluttransfusion. Es gibt keine Alternativen.
Ich bin also kein HB-Männchen, sondern ein HB-Weibchen.