Erste Bestrahlung der Arschlochlungenmetastase um 18:50 Uhr. Da war es mir echt zu peinlich, mich morgens um 8 Uhr krank zu melden. Also hab ich normal gearbeitet und dafür sogar noch einen Abitur-Urlaubs-Schoko-Kuß ergattert. Yummie.
Die Ärztin, die noch ein kurzes Gespräch mit mir führte, kannte ich schon. Sie hatte mir vor einem Jahr die Bilder auf ihrem Rechner gezeigt, wie die Bestrahlung wirkt. Sie wies mich nochmal auf mögliche Nebenwirkungen hin und das ich bei Beschwerden immer auch die Strahlentherapie im Hinterkopf haben sollte. Ich äußerte sinngemäß was von... ja, ich erinnere mich. Wenn es Komplikationen gibt, z.B. Husten, dann könnte es z.B. eine Entzündung des Gewebes sein. Ich würde aber hoffen, das ich dann noch nicht sofort sterben muß, sondern das man das behandeln kann, z.B. mit Antibiotika. Sie lachte daraufhin und meinte, ja das kann man alles behandeln. Sie lassen mich nicht so sterben.
Es ärgert mich echt, daß das letztes Jahr mit den 5 Bestrahlungen nicht geklappt hat. Sie meinte, ich soll mich nicht ärgern, wir machen das Mistvieh dann eben jetzt tot! Und sie betonte nochmal, daß diese Bestrahlung jetzt durchaus nicht der Standard sei, sondern eine sehr individuelle Therapie, weil ich noch so vital und gut drauf bin.
2020 wurde die Metastase mit 5 x 20 Gray beschossen. Das sollte sie sofort killen. Dieses Mal bekommt sie 45 Gray aufgeteilt auf 16 Sitzungen. Bei dieser Methode will man alle Zellteilungsphasen erwischen und sie dadurch aushungern. Ein Tumor stirbt, wenn er seiner Zellteilung beraubt wird.
Also: Feuer frei! Nimm das, Du Arschloch!