Die Festung Grauerort liegt an der L111 (Obstmarschenweg) in der Ortschaft Bützfleth, Ortsteil Abbenfleth bei Stade.
Das Fort wurde von der preußischen Armee als zweite Verteidigungslinie errichtet. Ausgestattet mit 10 Hinterlader-Rücklaufgeschützen (Kaliber 28) sollte es dem Schutz vor feindlichen Kriegsschiffen dienen. Die hohe Altmarsch war als Standort besonders geeignet, um dort von 1869 - 1879 die Festung als Ergänzung des Forts Kugelbake in Cuxhaven zu erbauen. 1870/71 war die Festung bereits einsatzbereit. Die Festung ist ein Ziegelbauwerk, das auf Holzpfählen gegründet wurde.
Nach dem 1. Weltkrieg wurden weitere Gebäude gebaut und die Festung wurde als Seeminendepot umgebaut. Als solches fungierte es bis zum Ende des 2. Weltkriegs.
Der Eingang zur Festung:
Über eine Brücke geht es durch einen Hohlgang in den Innenhof.
Im linken Gebäude:
Das Fort ist durch Wälle und einen 20m breiten und bis zu 3m tiefen Graben gesichert.
Blick auf den Kehlgangsbunker (Gewehrkaponiere) als Brüücken- und Grabengewehr:
Übersicht:
Grauerort is ein Hochwallfort und typisch für die preußische Festungsarchitektur der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Es hat einen sechseckigen Grundriß (Hexagon) und schmiegt sich an den Elbdeich. Zur Elbe hin sind die Wälle kasemattiert.
Wirtschaftsgebäude im Hof, das Café Grauerort.
Während der Zeit der Nutzung als Sperrmitteldepot wurden die Durchgänge in den einzelnen Kasematten mit mächtigen Beton- und Mauerwerken geschlossen, damit im Falle einer Explosion, die übrigen Bereiche nicht berührt werden. Dieses war der Erfahrung aus einer solchen Explosion 1924 in Cuxhaven geschuldet.
Auch die Decken wurden mit Beton verstärkt. Dafür wurden leider die kleinen Zierbögen, welche die Fassade schmuck verzierten, entfernt und durch einfache Mauern ersetzt.
Eingangsbereich mit wunderschönen Wendeltreppen (nicht zugänglich).
Wand mit Ziegeln der Förderer. Hans-Hermann Ott ist der 1. Vorsitzende des Fördervereins "Festung Grauerort e.V.".
Gewölbebunker:
Festungsgang
ungenutzter Teil:
Blick nach draußen auf den Graben.
Blick auf die noch leerstehenden und langsam verfallenden Unterkunftsgebäude. Für diese wurde leider noch keine Verwendung gefunden.
Blick auf die Kasemattenanlage von oben.
Kasematten sind Bunkerräume. Eine Kasemattenanlage ist eine befestigte Bunkeranlage, die in den Wall hineingebaut wurde.
Blick zur Elbbrücke Grauerort
Die Verladebrücke wurde 1926 für das Sperrmitteldepot gebaut. Sie wurde 19 Jahre lang bestimmungsgemäß genutzt und hat einen Gleisanschluß.
Dieses Monument deutscher Stahl- und Brückenbaukunst gehört untrennbar zum Fort Grauerort und sollte saniert und wieder zugänglich gemacht werden.
Und wo kommt nun der Name "Grauerort" her?
Die Festung wurde auf einer Landzunge, einer Grove errichtet. Aus Grovenort wurde Grauerort.
In der Festung finden regelmäßig Veranstaltungen statt.