Meine Ohren sind echt ne Katastrophe. An das Tragen der Hörgeräte ist überhaupt nicht zu denken. Die empfindlichen Geräte würden durch die Feuchtigkeit sofort ruiniert sein.

 Lecker, oder !?

Aber das ist ein guter Anlaß, endlich nochmal ein paar Worte zu meinen Paukenröhrchen zu verlieren.

Vor der Operation hatte Mutti nochmal nachgefragt, wie sich denn Dauerpaukenröhrchen (bzw. Paukenröhrchen im Allgemeinen) auf mein zukünftiges Leben als Wasserratte auswirken würden. Von den meisten Leuten hört man, daß Schwimmen und Baden dann tabu sind. So steht es z.B. auch hier geschrieben:

http://pauli-paulotto.blogspot.com/2010/03/die-nachteile-der-paukenrohrchen.html

(Anmerkung, bitte nicht als Kritik oder Besserwisserei auffassen.)

Die Ärztin in der PädAudiologie hat Mutti daraufhin sofort einen Aufsatz ausgehändigt und sich tierisch aufgeregt, weil es immer noch so viele Ärzte gibt, die die kleinen Patienten mit Badeentzug oder Gehörgangsstöpseln quälen.

Und das ist der Text:

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Fortbildungsgesellschaft der Hals-Nasen-Ohrenärzte, Neumünster

Wissenschaftlicher Beirat: Dr. V. Barth (HNO, Phoniatrie); Prof. Dr. W. Elies (HNO), Prof. Dr. K.-F. Hamann (HNO), Prof. Dr. H. Knothe (Mikrobiologie); PD Dr. G. MArklein (Mikrobiologie); Prof. Dr. H. Matthys (Pneumologie); Prof. Dr. R. Mösges (HNO); Dr. H.-M. Strahl (HNO)

8. Jahrgang 2005; Nr. 04

Kinder mit Paukenröhrchen dürfen ohne Abdichtung des Gehörgangs schwimmen

Die Einlage von Paukenröhrchen bei Kindern ist eine der häufigsten Operationen im HNO-Fachgebiet. Die Frage, ob die Kinder baden oder schwimmen dürfen oder welche Schutzmaßnahmen beim Schwimmen, Baden oder Duschen erforderlich sind, werden unterschiedlich beantwortet. Heumann (8) rät auf Anfrage vom Schwimmen ohne Schutz ab, wohin gegen Linder fordert, den Kindern endlich das freie Baden zu erlauben.(10) 

Nach einer Umfrage unter 1.266 amerikanischen HNO-Ärzten im Jahre 1990 verboten
14,1 % jegliches Schwimmen mit Paukenröhrchen, während 3,1 % keinerlei Vorsichtsmaßnahmen für nötig hielten. 52 % erlaubten nur oberflächliches Schwimmen,
16 % auch Schwimmen unter Wasser, jedoch kein Tauchen. 42,1 % hatten im Laufe ihrer Tätigkeit ihre Empfehlung verändert. 94,1 % waren bereit, ihre Empfehlung zu ändern, wenn die entsprechenden randomisierten Studien vorlägen. (3)

Die derzeit vorliegenden Metaanalysen (entsprechen Evidenzgrad I) sowie Modelluntersuchungen beantworten die gestellten Fragen eindeutig. In keiner publizierten Studie fand sich ein Unterschied in der Rate der postoperativen Otorrhoe zwischen Schwimmern und Nichtschwimmern.(9) In der Metaanalyse von Lee fand sich eine Ratedifferenz von -5,04. Dies bedeutet, daß Kinder, die Schwimmen, 5 % weniger Episoden mit Otorrhoe haben als Kinder, die nicht schwimmen.

Der Druck, der benötigt wird, daß Wasser durch ein Paukenröhrchen ins Mittelohr gelangt, beträgt zwischen 12,8 und 22,8 cm H2O (11) bzw. 11,45 und 22,57 cm H2O.(13) Seifenwasser oder andere Lösungen, die die Oberflächenspannung herabsetzen, führen zu einem leichteren Eindringen, jedoch waren mindestens 10,95cm H2O auch für das Eindringen von Seifenlösung notwendig. Diese Drucke werden beim normalen Schwimmen und flachem Tauchen nicht erreicht. Aufgrund ihrer Untersuchung am Modell empfehlen Hebert et al., daß ein tieferes Tauchen über 60 cm Tiefe vermieden werden sollte.(5) Allerdings besteht keine sichere Evidenz, daß das Eindringen von Schwimmwasser zu einer häufigen Otorrhoe führt.(5)

Die Verwendung von Gehörgangsstöpseln führt zu einer erhöhten Rate laufender Ohren im Vergleich zur Nichtnutzung, so daß sie im Routinefall keinesfalls empfohlen werden sollten. In Integration all dieser Daten wird empfohlen, die Kinder ohne Schutzmaßnahmen schwimmen, duschen und baden zu lassen. Sollte es zu einer Otorrhoe beim tiefen Tauchen im Schwimmbad kommen, wäre dann das Verwenden von Gehörgangsstöpseln bei weiteren Exkursionen empfohlen. (1), (4), (12)

Für den Tauchsport gilt, daß bei liegender Paukendrainage keine Tauchtauglichkeit besteht. (14) Auch die Verwendung von Gehörgangsstöpseln führt nicht zwangsläufig zu einem wasserdichten Abdichten, da auch individuell angefertigte Gehörgangsstöpsel Wasser durchlassen können. (7), (8)

Es gibt somit keinerlei Hinweis, daß Kinder, die ohne Schutzmaßnahme schwimmen, häufiger unter einer Otorrhoe leiden. Wir sollten uns freuen, die Lebensqualität der Kinder und Familien nicht einschränken zu müssen. Fordern Sie zur Abgabe an besorgte Eltern unser informatives Faltblatt zu diesem Thema an.

Prof. Dr. Rainer Weber, Karlsruhe

 

Und in bester von Guttenberg-Manier hier die Fußnoten:

(1) Brodsky L. (2000) Swimming with tympanostomy tubes. Arch Otolaryngol Head Neck Surg; 128:1508

(2) Carbonell R, Ruiz-Garcia V (2002) Ventilation tubes after surgery for otitis media with effusion or acute otitis media and swimming. Systematic review and meta-analysis. Int J Pediatr Otorhinolaryngol; 68:281-9

(3) Derkay CS, Shroyer MN, Ashby J (1992) Water precautions in children with tympanostomy tubes. Am J Otolaryngol; 13:301-5

(4)Giannoni C (2000) Swimming with tympanostomy tubes. Arch Otolaryngol Head Neck Surg; 126:1507-8

(5) Hebert RL III, King GE, Bent JP III (1998) Tympanostomy tubes and water exposure. Arch Otolaryngol Head Neck Surg; 124.1118-21

(6) Heumann H (2002) Baden mit eingelegten Paukenröhrchen? HNO: 50:168

(7) Johnson DW, Maisel RH (1981) Objective evaluation of earplugs for the control of water-borne infection. Ann Otol; 90:89:93

(8) Laitakari K et al. (1986) Ear protection against water-borne infection: an objective evaluation. J Laryngol Otol; 100:1337-40

(9) Lee D., Youk A, Goldstein NA (1999) A meta-analysis of swimming and water precautions. Laryngoscope; 109:536-40

(10) Linder TE (1999) Otorrhoe bei Paukenröhrchen. HNO; 47:75-6

(11) Marks NJ, Mills RO (1983) Swimming and grommets. J R Soc Med. 78:23-6

(12) Myer CM III (2000) Swimming with tympanostorny tubes. Arch Otolaryngol Head Neck Surg; 126:1508

(13) Pashley NR, Schoil PD (1984) Tympanostomy tubes and liquids: an in vitro study. J Otolaryngol; 13:296-8

(14) Klingmann C, Wallner F. (2004) Tauchmedizinische Aspekte in der HNO-Heilkunde. 2. Teil HNO; 52:845-59

 

Sollten die Quellenangaben fehlerhaft sein, dann bittet Mutti darum, diese handwerklichen Fehler zu verzeihen. Sie konnte nicht einfach Copy & Paste machen, sondern mußte alles von einer schlecht leserlichen Kopie abtippen...



Mutti hat irgendwann während der Spargelsaison 2010 mal nach einem Schokokuchenrezept gefragt. Daraufhin hatte Alexandra ihr ein Rezept geschickt. Heute war es nun endlich soweit. Es wurde eine " Reine De Saba – The Queen of Sheba" hergestellt !

Der Kuchen deckt den Kalorienbedarf eines Bauarbeiters für eine Woche und schmeckt super gut !!!


REINE DE SABA (frz. Schokokuchen)

Zutaten für den Teig:

300g dunkle Schokolade (mind. 50% Kakao)
125g Butter
125g Zucker
5 Eier

für die Dekoration:

Schlagsahne
Kakaopulver

Zubereitung:

Die Eier trennen. Eigelb und den Zucker schlagen bis die Masse weiß ist. Die Schokolade in kleine Stücke zerbrechen und mit der Butter im Wasserbad (oder vorsichtig in der Mikrowelle) schmelzen. Solange rühren, bis die Masse homogen ist.

Schokoladenmasse zur Eier/Zuckermasse geben und gut verrühren.

Eiweiß schlagen und unterheben.

Das Ganze einfach in eine runde Kuchenform (z.B. einer 28er Springform) geben.

 mit Blitz

 ohne Blitz

30’ backen (bei 175- 200 Grad)

Vor dem Servieren den Kuchen mit Kakaopulver bestreuen und mit kleinen Sahnehäubchen und eventuell mit roten Früchten garnieren.

Und wenn man den Rand nicht vom Rand der Form löst, dann gibts den Klassiker:

In der Mitte sackt der Teig zusammen und der Rand kann nicht nachrutschen. (Schadet dem Geschmack gar nicht, sieht nur doof aus...)

Montag: Der Plan sieht wie folgt aus ->

7 Uhr Uniklinik

8 Uhr OP - Dauerpaukenröhrchen

Und so lief es:

6 Uhr aufstehen, waschen, anziehen. Auf ausdrückliche Bitte der Narkoseschwester keine Strumpfhose an und nichts, was man über den Kopf zieht, am liebsten ein Hemd.

Und meine coole Unterhose. Die sollen im OP auch was zu gucken haben !

Um 7 Uhr haben wir uns im Aufwachraum gemeldet und waren natürlich zu früh.

Sexy OP-Hemd von vorne

Sexy OP-Hemd von hinten

Ich habe Zauberpflaster* auf die Hände bekommen, damit der ZVK schmerzfrei gelegt werden kann und ein leichtes Schlafmitteln in den Po.

Die Hälfte ist aber daneben gegangen, so daß ich hellwach war, als die Schwester mich auf den Arm genommen und um kurz vor halb neun in den OP getragen hat. Ich hab meinen Eltern nochmal zugelacht und sie war total begeistert, endlich mal einen fröhlichen Patienten zu haben.

(* Die Zauberpflaster sind EMLA-Pflaster, ein Lokalanästhetikum, das durch die Haut dringt und örtlich betäubt. Damit das Lokalanästehtikum eine ausreichende Tiefenwirkung entfalten kann, sollte EMLA mindestens eine Stunde vor dem geplanten Eingriff aufgetragen werden.)

Die operierende Ärztin berichte meine Eltern um viertel nach Neun, daß alles super geklappt hat. Sie hat ordentlich dicke Suppe (= Paukenerguß) abgesogen und das Einsetzen der Röhrchen hat problemlos funktioniert.

Kurz danach durften meine Eltern dann zu mir. Ich war total durch den Wind und habe geweint und mich unruhig hin und her geworfen. Mutti hat sich dann ins Bett gelegt und mich auf den Arm genommen. Irgendwann bin ich eingeschlafen.

Um 10.45 Uhr ging die Tür auf und mein/unser Engel Nermin ♥ stand vor mir. Zusammen mit der Ärztin, die meinen Eltern (und vor allem Papa) im Dezember 2008 an der Babypuppe Oskar beigebracht hat, wie man reanimiert.

Großes Kino ! Jedes Mal ist Nermin ♥ zur Stelle. Unglaublich.

Ich bin dann mit dem Krankenwagen auf die Intensivstation gebracht worden und meine Eltern kamen nach.

Sieht fast so aus, als hätte mich jemand so vollgequatscht, daß ich aus dem Ohr blute, oder !? ;-)

Endlich wieder was zu essen.

Die Teddys meines Bettnachbarn. Den Linken hätte ich (bzw. Mutti) am liebsten geklaut !!!

Mutti hat schon nachgeguckt. Gibts im Fanshop zu bestellen in zwei Größen.

Mutti ist ganz verliebt. ♥♥♥

In dem Zimmer konnten wir aber nicht bleiben. Ausnahmsweise gings mal nicht darum, daß ich mich anstecken könnte, sondern sich mein Bettnachbar was von mir holen könnte.

Paßt ja auch gut zum Valentinstag, neiijjj !?

Wir durften nämlich nachmittags Kaffeetrinken gehen, weil mein neuer Bettnachbar im anderen Zimmer sich von mir gestört fühlte.
Als ich Mittagsschlaf machte, hat er die ganze Zeit Musik gemacht. "Wenn Du ein Lied hören möchtest, dann drücke eine Taste !". 10x, 20x, 30x ...
Und als Lied erklang dann immer "Schicksalsmelodie"... wie damals in Kiel bei meiner großen Herz-OP. Die Spieluhr von dem kleinen russischen Kind nebenan, die immer traurig dieses Lied dudelte...
Tja, und dann war ich wach und mein Nachbar wollte schlafen. Leider hatte ich ein Mitteilungsbedürfnis und habe ordentlich gebrabbelt und erzählt und gequietscht vor Vergnügen.
Daraufhin sprang der Papa mit Migrationshintergrund (dem man schon die ganze Zeit ansehen konnte, wie er langsam sauer wurde) auf und meinte: "So geht das nicht."
Die Schwestern haben ihm zwar erklärt, daß das nunmal so sei und auch nicht zu ändern wären, meinten aber, es wäre vielleicht ganz gut, wenn wir mal verschwinden.
Und so durfte der kleine arabische Prinz schön in Ruhe schlafen und ich durfte raus !

Aber die Narkose hat mich doch etwas mitgenommen.

Mutti hat mich abends den Nachtschwestern übergeben. Die Mädels haben mir versprochen, daß wir eine klasse Pyjamaparty machen.

(Und sie haben Wort gehalten. Von 1 bis 4 Uhr haben wir in der Teeküche gefeiert...)

Es hat den ganzen Tag nur geregnet, ganz frustrierend das Wetter. Grauenvoll.

Weil meine Eltern abends zusammen mit den Dinkelstangen und Oma Garten zur Geburtstagsfeier eingeladen waren, habe ich das erste Mal bei Oma Neustadt übernachtet.

Skianzug über den Strampler,...

...Mütze auf und ab.
Oma hat mir ein ganz tolles Matratzenlager aufgebaut und rundherum ein Nestchen gemacht.

===

*grummel*

OP ist abgesagt. Ich muß nach der OP eine Nacht im Krankenhaus bleiben zur Überwachung. Ansonsten gehen die Ärzte bei meiner Vorgeschichte da nicht ran.

Und es ist kein Bett frei. Die Intensivstation ist überfüllt und schwere Fälle sind auch dabei. Deshalb muß das zurückstecken, was geplant und kein Notfall ist.

Auf den letzten OP-Termin habe ich schon 6 Wochen gewartet und höre nur durch Watte. Hoffentlich muß ich dieses Mal nicht wieder so lange warten.

Eigentlich sollte ich heute Dauerpaukenröhrchen bekommen.

Damit der Urlaubstag nicht "verschwendet" war, haben meine Eltern sich sehr gefreut, daß sie uns gleich bei zwei Heilpädagogischen Kindergärten vorstellen durften.

Um 9.30 Uhr hatten wir den ersten Termin und um 11 Uhr den Zweiten.

Näheres dazu kommt noch !

Eins ist schon mal klar - wenn ich (hoffentlich) einen Platz bekomme, gut aufgehoben wäre ich in beiden Einrichtungen.
Und das Trampolin in Nr. 2 gefiel mir super...

Nachmittags war ich sehr quakig.

Da half auch kein Kaffeetrinken mit den stadtbekannten Berlinern aus MARLI.

Mutti hat sich dann auch endlich mal ums Auto gekümmert, weil der hintere Reifen auf der Beifahrerseite seit einem halben Jahr Luft verliert.

Kein Wunder, wenn da ein Nagel drinsteckt ! Mutti hat also keine Feile im Kopp und es ist auch keine Schraube bei ihr locker.

9 Uhr Vorstellung in der PädAudiologie (Prästationärer Termin)

10 Uhr Narkosegespräch

11 Uhr Besuch auf der Kinderintensivstation 49i

12.30 Uhr Ergo

"Meine" Ergotherapeutin fällt evt. für längere Zeit aus. Daher übernimmt die Vertretung (die mit dem Therapiehund Nala) mich voraussichtlich dauerhaft.

Sie hat mir einen Pulli übergezogen.

 

Meine Hände wurden naß gemacht. Und sie hat mit dicken Spiegel-Buntstiften meine Handinnenflächen angemalt. Das gefiel mir gar nicht.

Auch das Rumschmieren auf dem Spiegel mochte ich nicht.

Und den Handabdruck habe ich auch nur notgedrungen über mich ergehen lassen...

Das Bällebad war mir total suspekt. Ich lag da drin und habe die ganze Zeit überlegt, ob ich nun heulen soll, oder nicht.

15 Uhr Vorstellungsgespräch für einen Kindergartenplatz ab Sommer 2011 bei der Hansestadt Lübeck

17.30 Uhr Krankengymnastik