https://www.arte.tv/de/videos/051374-000-A/nicki-will-ausziehen/
Verfügbar vom 31.7.18 - 6.8.18
Nicki Gerlach ist 28 und möchte, wie andere in seinem Alter auch, endlich von Zuhause ausziehen. Dass er das Down-Syndrom hat, ist für ihn kein Grund, auf etwas in seinem Leben zu verzichten. Der Dokumentarfilm begleitet Nicki ein Jahr lang und zeigt, welche Möglichkeiten es für Menschen mit Behinderung gibt, selbstständig zu leben.
Nicki Gerlach ist 28 und lebt in Hamburg. Dass er das Down-Syndrom hat, ist für ihn kein Grund, auf etwas in seinem Leben zu verzichten, ganz im Gegenteil: Er rutscht begeistert auf Skiern die Berge herunter, arbeitet als Theaterschauspieler und ist gerade wieder frisch verliebt. Doch Nicki wohnt noch zu Hause – und das will er seit Jahren ändern. Seit seine Mutter vor ein paar Jahren an Krebs starb, hat sein Vater Rainer die alleinige Verantwortung für seinen behinderten Sohn. Nicki ist über all die Jahre ein großer Teil seines Lebensinhaltes geworden, und ihn jetzt ziehen zu lassen, fällt ihm schwer. Aber Selbstständigkeit ist wichtig für Nicki – gerade wegen seiner Behinderung. So sehr er die Fürsorge seines Vaters auch genießt, er fühlt sich immer mehr bevormundet und eingeengt. Wie sein großer Bruder Christoph möchte er in einer eigenen Wohnung leben. Doch wie soll er seinen Vater überzeugen und wie eine geeignete Wohnform finden? Zwar können Menschen mit Down-Syndrom ein sehr selbstständiges Leben führen, aber – so wie Nicki – sie werden immer auf Hilfe angewiesen sein. Der Dokumentarfilm begleitet Nicki ein Jahr lang und zeigt, welche Möglichkeiten es für Menschen mit geistiger Behinderung gibt, die von Zuhause ausziehen wollen. Nicki zu kennen empfinden viele als große Bereicherung. Vor allem Nichtbehinderte äußern immer wieder, dass sie viel von ihm lernen können. Mittlerweile kann das Down-Syndrom bereits in einem sehr frühen Schwangerschaftsstadium festgestellt werden – deshalb prophezeien Humangenetiker, dass es vielleicht schon bald keine Menschen wie Nicki mehr geben wird. Der Dokumentarfilm macht auch deutlich, was unserer Gesellschaft dadurch verloren ginge.
(Originaltext von Arte)