Mutti kam um 7 Uhr, marschierte schnurstracks nach hinten links zum Zimmer 3 und wunderte sich, weil sie meinte, mich vorne links gehört zu haben. Und tatsächlich, ich lag abgeschoben im Gipsraum.
Paul und seine Mama hätten sonst nicht schlafen können und ich hatte dort meine Ruhe. Außerdem konnten die Schwestern mich da besser bespaßen, mit Licht an.
Doof war nur, daß ich nicht an die Schatzkiste rangekommen bin, die oben im Regal stand. :-(
Dafür gab es Vanillepudding zum Frühstück - großartig!
Um halb neun war Chefarztvisite. Unglaublich, wieviele Menschen da auf einmal im Zimmer standen. 15 Personen sind nicht wenig.
Der Rehatechniker war auch dabei. Er muß den Block nochmal nachbessern. Ich bin doch länger, als vorgestern gemessen, da habe ich nämlich die Beine krumm gemacht.
Dann fragte der Chefarzt noch, ob Hilfsmittel für zuhause benötigt werden. Aber was soll ich mit nem Liegerolli, wenn ich nicht aus dem 1. Stock runterkomme? Und Mutti weigert sich, mich im Block die Treppe runterzutragen. Und wo sollen wir noch ein großes Pflegebett hinstellen?
Nach der Visite kam ein Anästhesist und war ganz erstaunt, weil ich keine SchmerzmittelPumpe mehr habe und trotzdem ganz zufrieden im Bett liege. Das beweist wieder, wie unterschiedlich das Schmerzempfinden der Menschen sowieso ist. Und bei Retardierungen wirkt sich das nochmal anders aus. Wenn der tatsächlich vorhandene Schmerz im Kopf ankommt, aber dort nicht "verarbeitet" wird, dann ist das in diesem Fall recht hilfreich. Keine Schmerzmittel sind besser, als wenn man welche benötigt.
Im Falle einer Blinddarmentzündung kann der Schuß dann wiederum nach hinten losgehen.
Um 9.30 gab es Kirschjoghurt mit Paracetamol und anschließend war Röntgen angesagt. Ich wurde im Bett unter den Apparat geschoben und Mutti hat mich wieder festgehalten.
Fliegende Schildkröten im Röntgenzimmer:
So sieht das Röntgenbild aus:
Die rote Markierung zeigt den Rinderknochen.
Am großen LebkuchenHaus sind wir auch vorbeigekommen! Das steht im Eingangsbereich und darf von den Kindern geplündert werden.
Zurück auf Station wurde ich frischgemacht und die Physio war da und hat mich ein bißchen mobilisiert.
Dann gab es Mittag: Kartoffelbrei mit Senfsoße und Backfisch.
Dann stand ein Verbandswechsel und eine Wundkontrolle an. Schwester Buki war süß. Sie sagte zu Mutti: Setzen sie sich hin. Ich kann sie nicht auffangen, wenn sie umkippen! Und Mutti immer: Wieso umkippen?
Wer schwache Nerven hat, sollte also runterscrollen... das sieht alles blutiger aus, als es ist.
Frisch gesäubert. Schon besser, oder? Die Stripes bleiben drauf, bis sie von alleine abfallen. Fäden ziehen ist auch nicht notwendig, die lösen sich von alleine auf!
Zum Dessert kam mein Block zurück, nachgebessert und an den Füßen weiter ausgeschnitten.
Am linken Fuß habe ich auf der Innenseite eine kleine Druckstelle. Da wird ordentlich markiert, gecremt, gepolstert und beobachtet, damit da nichts passiert.
Die Chirurgin schaute nochmal kurz rein. Mutti hat sie für die hübsche Naht gelobt. Reaktion: "Frauenhände halt... ?" Blut wurde auch nochmal abgenommen und der nette Assistenzarzt hat Mutti auf dem Röntgenbild gezeigt, wo der Rinderknochen sitzt. In ca 4 Wochen kann man den schon nicht mehr sehen.
Den Rest des Nachmittags war ich etwas leidig und hab auch geweint. Eine ibu 200 hat mich wieder beruhigt und ich hab aufgehört zu weinen.
Morgen kommt der Blasenkatheter raus, dann lernt Mutti mich zu wickeln.