Muttis Schönheitsschlaf hat nicht ausgereicht. Ihr ist hundeelend zumute und sie ist weiter in einen komatösen Schlaf verfallen, nachdem sie mich morgens in Taxi gesetzt hat. Oma Neustadt war so lieb und hat Papa in Krankenhaus gefahren. Er sollte um 8.45 Uhr da sein, die OP war für 10.15 Uhr vorgesehen.
Krank hin, krank her - kleine behinderte Kinder und fertig gebaute Orthesen nehmen da keine Rücksicht drauf und wollen abgeholt werden. Mutti findet, daß ist das Schlimmste an kleinen/behinderten Kindern, denen man das nicht erklären kann. Man kann nicht einmal in Ruhe selbst krank sein.
Meine Schlaforthesen konnte ich schon mitnehmen, die Tagesprothesen sind nächste Woche fertig. Da muß noch verfeinert und verbessert werden.
Dann noch ein kurzer Abstecher zu Papa ins Krankenhaus, damit Mutti ihm eine paar Bazillen in die Wunde husten kann, falls das im OP noch nicht geschehen ist.
Papa hat so ein schickes Laserbändchen um - fast so schick wie ein Roskilde-Band ! Die OP hat er gut überstanden. Der Operateuer berichtete, da sei doch ziemlich viel zu flicken gewesen. Abends wurde ihm noch eine schicke Trage für seinen Arm gebracht. Die muß er nun sechs Wochen mit sich rumschleppen. Er die Schulterabduktionsschiene und die Schulterabduktionsschiene den Arm.
Hausse
In Bibliotheken fühlt man sich wie in der Gegenwart eines großen Kapitals, das geräuschlos unberechenbare Zinsen spendet.
Johann Wolfgang v. Goethe (1749 - 1832), Dichter