Heute ist der 25.12. und es startet ein neuer "Adventskalender".

In dem Gebäudetrakt vor den Kinderstationen hängt eine Bilderausstellung, an der alle Eltern immer vorbei "müssen".
Die Bilder wurden von krebskranken Kindern gemalt, haben eine unglaubliche Aussagekraft und gehen ganz tief unter die Haut.

Sachstand:

Telefonat mit Sr. Sb um 6.45 Uhr:

  • Die Nacht war ruhig und stabil.
  • und wie bereits vermutet - kaum war ich an die Nachtschwester übergeben, wars mit
      der super guten Phase vorbei.

Als meine Eltern zu mir kamen hatten sie gleich ein Gespräch mit dem obersten Doc, der mit meiner Gesamtsituation nicht zufrieden ist. Es geht keinen Schritt voran.
Zusätzlich habe ich mir irgendwas weiteres eingefangen, was bei so einer langen Intensivtherapie nicht ungewöhnlich ist. Daher wird meine Antibiose komplett umgestellt in der Hoffnung, das die neuen Antibiotika wirken.
Es wurden wieder alle möglichen Sachen weggeschickt, aber über die Feiertage passiert natürlich nichts. Außerdem habe ich Fieber.

Mein Fieber lag anfangs bei 38,8/38,9, im Laufe der Zeit ging es auf 38,5 runter.

Die Versorgungsrunde hat mich wieder so geschafft, daß Sr. L aufs Zähneputzen verzichtet hat und ich auch wieder einen Extra-Druck brauchte.
Die Sättigung lag bei schwachen 81-82 % bei 100 % Sauerstoff.

Mutti hat mir ein Weihnachtsgeschenk mitgebracht - das Ole-Riesenlätzchen von Oma Garten. Oma meinte, das Kätzchen lacht genauso wie ich.
Der Weihnachtsmann hat mir gestern den rasenden Tausenfüssler gebracht. 
Weil die Schwester neugierig war, wie der funktioniert, hat Mutti ihn ausgepackt.
Alles ganz einfach: Man drückt den Tausendfüssler in der Mitte einmal runter und dann rollt er von alleine den ganzen Krankenhausflur entlang. Tolles Geschenk !
Vielen Dank lieber Krankenhausweihnachtsmann !!!

Mutti meinte übrigens hinsichtlich das Lätzchens, ich könne langsam mal "klotzen und nicht kleckern", aber eigentlich wären wir wohl alle froh, wenn ich überhaupt mal kleckern würde...

Gegen 14.30 Uhr sind Mutti und Papa dann los, um Oma Neustadt abzuholen und zu Oma Garten zu fahren.
Leider konnten sie nicht mehr mit dem Doc sprechen, weil der gerade unterwegs war, um "Nachschub" aus dem Marienkrankenhaus in Lübeck zu holen.
In der Ratzeburger Allee kam meinen Eltern der Babynotarzt entgegengeflogen.
Irgendwie ist das ganz komisch.
Ein normaler Rettungswagen gehört so zum Straßenbild, da macht man sich keine Gedanken mehr drüber. Aber bei einem Babynotarzt bleibt meinen Eltern mittlerweile echt das Herz stehen. Das macht sie betroffen.

Oma Garten hatte wie imemr eine tolle Tischdeko gemacht und Tante Dinkelstange hatte in ihrer Handtasche noch einen Geschenkbestandteil gefunden, der gestern lange gesucht wurde. Stellvertretend hat Papa die Eisenbahn entgegengenommen.

Telefonat mit Sr. J um 17.45 Uhr:
Nachdem meine Eltern weg waren, ist mein Fieber rasend schnell auf 39,8 angestiegen. Mit Pfefferminztee-Wadenwickeln und fiebersenkenden Medikamenten konnte es auf 38,6 gesenkt werden.
Sättigung liegt um die 90 % bei 93 % Sauerstoff.

Telefonat mit Sr. J um 19.45 Uhr:
Fieber ist weg. Temperatur bei 37 Grad. Da ich vom Extradruck noch ordentlich platt war, hat sie eine ausführliche Versorgungsrunde mit Zähneputzen (!) gemacht, da ich mich nicht aufregen konnte. Außerdem hat sie mich 3x abgesaugt und ziemlich viel unappetitliches Zeug  rausgeholt.

Telefonat mir Sr. Sb um 23.15 Uhr:
Alles stabil. Ich schlafe tief und fest. Hab nicht mal mitbekommen, das mein Kopf auf die andere Seite gedreht wurde. Temperatur < 37 Grad. Sättigung bei 100 % Sauerstoff leider nur bei bummelig 82 %. Letzteres ist wirklich ätzend !